Nun sind bald zwei Monate um. Und ich frage mich: Wo ist die Zeit hin gerauscht?
Acht Wochen lang bin ich nun bereits im Kreißsaal und habe schon viele Geburten miterleben dürfen.
Und so langsam werde ich tatsächlich bei den vaginalen Untersuchungen immer sicherer. Das hat mich anfangs sehr frustriert, da ich manchmal wirklich einfach nichts gefunden habe wenn nicht das Köpfchen ganz offensichtlich zu tasten war. Nun gelingt es mir auch schon meistens ganz zu Beginn einer Geburt, wenn also der Fundus oft noch sehr hoch ist, einen richtigen Befund zu ertasten.

Und an manchen Tagen klappt es auch mal einfach wieder nicht. Vorgestern war so ein Tag, an dem ich alle Untersuchungen ohne Befund beenden musste und dann immer erst nach der Erklärung der anleitenden Hebamme bei mir im Kopf klar wurde, was ich da gefühlt habe.

Aber auch das gehört dazu, man muss nur ehrlich sein. Denn nur wenn ich ehrlich zugebe, nichts konkretes sagen zu können, kann man mir helfen zu verstehen, woran das liegt:)

Und damit komme wir wieder zu einem Thema, zu dem ich sehr oft angesprochen werde:

Die anleitenden Hebammen

Zum Glück bin ich in einem Kreißsaal, in dem normaler Weise nicht die Hölle los ist. Und ich habe unfassbares Glück: wirklich ALLE Hebammen sind sehr geduldig und tolle Anleiterinnen!
Ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist und schätze es umso mehr, dass ich so ein Glück habe:)

Die Hebammen, die ich tagtäglich begleiten darf sind tolle Vorbilder und ich schätze jede einzelne auf ihre Art. Denn auch eines habe ich gelernt:

Es gibt nicht den einen Weg, Geburten zu begleiten. Medizinisch gesehen ist natürlich vieles immer wieder ähnlich, aber gerade die emotionale Art ist bei allen unterschiedlich. Und das nicht bei der einen Hebamme mehr oder weniger gut sondern einfach anders.

Die anleitenden Ärzte

Und ja, manches lerne ich hier insbesondere durch die Gynäkologen des Teams. Zum Beispiel wird die U1 von den Ärzten durchgeführt. Und auch hier muss ich einfach sagen: Wir haben sehr sympathische Ärzte (bzw. hauptsächlich Ärztinnen) , die super toll erklären. Ich bewundere deren Ruhe (nach außen) und Geduld , wenn ich zum Beispiel beim Nähen einer Dammverletzung anreichen darf und manchmal dann doch immer noch doof schaue, weil ich ein Wort nicht kenne:)

Nun ist quasi über die Hälfte dieses Einsatzes herum und ich ziehe mal Bilanz, was die EU-Zahlen angeht sowie die Praxisaufgaben:

Bei den EU Zahlen hänge ich glaube ich etwas hinterher. Es gibt Schichten, in denen einfach NICHTS passiert, nicht einmal eine CTG Kontrolle. Und die Tage wo mehr los ist, bin ich meist einer Frau zugeteilt, um auch die Veränderungen der Frauen durch die ganze Geburt hindurch kennen zu lernen. Auch für die Eltern ist das ja angenehm, wenn jemand immer nur für sie zuständig ist:)

Und die Praxisaufgaben habe ich bis auf das Katheterisieren alle nun schon öfters durchgeführt. Da warte ich noch auf eine entspanntere Mutter, bestenfalls mit PDA, damit es für die Mutter nicht unangenehm wird.

In den kommenden Wochen heißt es nun also noch einmal alles mitnehmen, aufsaugen und von den tollen Hebammen lernen.

Ich werde berichten:)

Liebe Grüße

Mira